Montag, 9. Dezember 2013

Besuch in einem taiwanesischen Krankenhaus

Letzte Woche war ich das erste Mal in einem taiwanesischen Krankenhaus. Es hat alles erstaunlich gut mit Englisch geklappt, obwohl ich einen chinesisches „Persönliche Daten“ Formular ausfüllen musste und diess ohne Probleme ging, sozusagen ein kleines Erfolgserlebnis. Das Krankenhaus sieht von außen übrigens top aus.



Ich war nicht krank, sondern wollte lediglich einen Bluttest machen. Hausärzte und Spezialpraxen (sprich Dermatologen, Orthopäden, Neurologen, usw. ) gibt es hier nicht, stattdessen muss man bei jedem Wehwehchen gleich ins Krankenhaus. Das Krankenhaus an sich ist nicht schlecht, alles sah sehr gut aus, war in einem guten Zustand und war auch sehr sauber. Doch es waren so unglaublich viele Menschen da, dass ich mir vorkam wie in einer Bahnhofshalle.
 
Zuerst einmal musste man vorher das Krankenhaus anrufen und einen „Termin" auszumachen. Ich bekam eine Nummer (22) und das sollte der Termin sein. Wann ich kommen sollte? Zwischen 13.30 und 17.00. Na toll, das ist ja ein super Termin! Eine Freundin von mir hatte ebenfalls eine Nummer (19) und so dachten wir uns, dass es am besten sei, so früh wie möglich hinzugehen, um schnell an der Reihe zu sein. Das System mit den Nummern hatten wir ja nicht verstanden und die gute Frau am Telefon war auch keine große Hilfe.  Also standen wir um Punkt 13.30 an der Krankenhaus-Anmeldung. Wir wurden dann zum "Family Department" geschickt, was ich mir persönlich als "Hausarzt" für Allgemeines übersetzt habe. Dort ging es aber strikt nach Nummern, sodass ich irgendwann um 15.30 erst dran war. Das war ganz schön nervig! Das nächste Mal werde ich erst um 15.00 Uhr kommen, wenn ich eine Nummer um die 20 habe. Im Wartezimmer, was eigentlich der Gang war, hing ein Fernseher, wie überall in Taiwan (auch in Massagesalons oder in Spas), da Taiwaner wohl immer etwas Bespaßung brauchen.
Sehr lustig war auch der Hinweis auf einem Infoblatt, was denn alles im Krankenhaus verboten war: die altbekannte Durian mal wieder :)
Der Arzt konnte super gutes Englisch und so war ich sehr positiv von dem Arztbesuch überrascht. Für die Blutabnahme bin ich dann am nächsten Tag nochmal ins Krankenhaus gefahren. In einem riesigen Raum, der mich wieder an die Bahnhofshalle erinnerte, habe ich gewartet, nachdem ich eine Nummer gezogen habe. Vorne gab es einen mit Glaswänden abgegrenzten Bereich, in dem es ungefähr sechs Kabinen gab. Eigentlich waren es eher Schalter, (ja sie haben mich an Bahnhofsschalter erinnert.) Es ging auch ziemlich schnell; ich musste nicht lange warten. Ich setzte mich (liegen ist nicht möglich), bekam Blut abgenommen und wurde sofort weggeschickt. Alles wie am Fließband.
 
 
 
 
Das Krankenhaus war nicht schlecht, ich habe mich in guten Händen gefühlt, doch es war eine super interessante Erfahrung, da es ziemlich anders als in Deutschland war. Sind wir krank, gehen wir zum Hausarzt unseres Vertrauens, es gibt gemütliche Wartezimmer, Sprechzimmer und eigene Zimmer für Blutabnahme, alles sehr persönlich. In Taiwan ist das Krankenhaus aber einfach anders :)
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen