Heute Morgen begann
meine Reise ziemlich früh, sodass ich bereits um 7 Uhr aufstehen musste. Ein
Ausflug nach Melaka (Malakka) erwartete mich. Vom zentralen Busbahnhof TBS
starten unglaublich viele Busse rund um die Uhr ins ganze Land.
Auch nach Thailand und Singapur gibt es regen Busverkehr. Die Fahrt nach Melaka
dauerte zwei Stunden. Die Stadt ist die kulturell wohl interessanteste in ganz
Malaysia, da sie über eine lange Kolonisationsgeschichte verfügt. Die
Portugiesen nahmen die Stadt im 16. Jahrhundert ein und machten aus ihr einen der wichtigsten Häfen auf
der Handelsroute zwischen Indien und China. Je nach Monsunlage kamen die Schiffe
nun entweder aus Europa, Arabien und Indien und legten dort Stops ein, während
die Schiffe aus China ihren Rückweg antraten. Oder die Europäer, Araber und Inder konnten nach Hause segeln, während die Chinesen sich auf den Weg Richtung Melaka machten. Berühmt
wurde diese Seeroute unter dem Namen „Malakkastraße“. Von den Portugiesen blieb
allerdings wenig übrig. Lediglich ein paar Ruinen des Fortes „A Famosa“. Denn
wenig später eroberten die Holländer die Stadt und zerstörten viele portugiesische Bauwerke. Dafür errichten sie u.a. das „Stadthuys“ und die "Christ Church", welche heute den zentralen Platz von Melaka zieren.
Melaka ist recht klein (ca. 20.000 Einwohner) und ein
starker Kontrast zu Kuala Lumpur. Die vielen kolonialen Überbleibsel sind
wirklich sehr schön. Am besten hat mir der Aufstieg auf den „St.Paul Hill’s“
gefallen, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf das Meer, also die
Malakkastraße hat. Es war echt ein tolles Gefühl, schon so oft von der
Malakkastraße gehört und gelesen zu haben, und nun direkt auf diese blicken zu
können!
Was mir nicht gefiel waren die dutzenden Touristenrikschas,
die nicht nur megakitschig dekoriert waren (Plastikblumen und auch
Comicfiguren wie Hello Kitty oder Pink Panther), sondern auch noch laute,
super nervige Musik spielten. Und zwar nicht traditionelle malaiische Musik wie
man meinen könnte, sondern Popmusik (Taio Cruz, Gangnam Style…) . Die Rikschas
fuhren überall in der Stadt herum und zerstörten wirklich das alte , koloniale
Flair. Ich weiß ja, dass Asiaten auf Kitsch und so stehen, aber manchmal (naja
eigentlich oft) ist es einfach zu viel des Guten!!)
Neben dem bedeutenden Handelshafen ist Melaka außerdem als großes
Siedlungsgebiet der sog. Peranakan-Kultur bekannt. Diese setzt sich aus
chinesisch-malaiischen Mischehen zusammen, die ihre ganz eigene Kultur entwickelte.
Die Chinesen kamen damals, um auf den Palmölplantagen und den Zinnbergwerken ihr Geld
zu verdienen und blieben.
Dieser Kultur wurde ein sehr interessantes Museum gewidmet (Baba-Nonya-Museum). Es zeigt ein Original-Peranankanhaus inklusive kompletter Einrichtung. Das
Haus ist wunderschön und gibt einen guten Überblick über das Leben dieser
Menschen in früheren Zeiten. Doch leider durfte man in dem Museum keine Fotos
machen.
Der Busbahnhof von Melaka lag übrigens überaus
ungünstig. So kam ich morgens dort an, sprichwörtlich irgendwo im Nirgendwo, da
es außer dem Busbahnhof nichts gab. Keine Touristeninfo und keine Schilder.
Gut, dass ich in so Fällen meinen Reiseführer dabei habe und durch diesen erfuhr, dass das Stadtzentrum noch gute 4 km entfernt ist. Da es leider auch keine öffentlichen Busse gab, musste ich mal wieder auf das Taxi umsteigen...
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