Sonntag, 1. September 2013

Melaka ( Malakka)

Heute Morgen begann meine Reise ziemlich früh, sodass ich bereits um 7 Uhr aufstehen musste. Ein Ausflug nach Melaka (Malakka) erwartete mich. Vom zentralen Busbahnhof TBS starten unglaublich viele Busse rund um die Uhr ins ganze Land. Auch nach Thailand und Singapur gibt es regen Busverkehr. Die Fahrt nach Melaka dauerte zwei Stunden. Die Stadt ist die kulturell wohl interessanteste in ganz Malaysia, da sie über eine lange Kolonisationsgeschichte verfügt. Die Portugiesen nahmen die Stadt im 16. Jahrhundert ein und machten aus ihr einen der wichtigsten Häfen auf der Handelsroute zwischen Indien und China. Je nach Monsunlage kamen die Schiffe nun entweder aus Europa, Arabien und Indien und legten dort Stops ein, während die Schiffe aus China ihren Rückweg antraten. Oder die Europäer, Araber und Inder konnten nach Hause segeln, während die Chinesen sich auf den Weg Richtung Melaka machten. Berühmt wurde diese Seeroute unter dem Namen „Malakkastraße“. Von den Portugiesen blieb allerdings wenig übrig. Lediglich ein paar Ruinen des Fortes „A Famosa“. Denn wenig später eroberten die Holländer die Stadt und zerstörten viele portugiesische Bauwerke. Dafür errichten sie u.a. das „Stadthuys“ und die "Christ Church", welche heute den zentralen Platz von Melaka zieren.





Melaka ist recht klein (ca. 20.000 Einwohner) und ein starker Kontrast zu Kuala Lumpur. Die vielen kolonialen Überbleibsel sind wirklich sehr schön. Am besten hat mir der Aufstieg auf den „St.Paul Hill’s“ gefallen, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf das Meer, also die Malakkastraße hat. Es war echt ein tolles Gefühl, schon so oft von der Malakkastraße gehört und gelesen zu haben, und nun direkt auf diese blicken zu können!

Was mir nicht gefiel waren die dutzenden Touristenrikschas, die nicht nur megakitschig dekoriert waren (Plastikblumen und auch Comicfiguren wie Hello Kitty oder Pink Panther), sondern auch noch laute, super nervige Musik spielten. Und zwar nicht traditionelle malaiische Musik wie man meinen könnte, sondern Popmusik (Taio Cruz, Gangnam Style…) . Die Rikschas fuhren überall in der Stadt herum und zerstörten wirklich das alte , koloniale Flair. Ich weiß ja, dass Asiaten auf Kitsch und so stehen, aber manchmal (naja eigentlich oft) ist es einfach zu viel des Guten!!)
 

Neben dem bedeutenden Handelshafen ist Melaka außerdem als großes Siedlungsgebiet der sog. Peranakan-Kultur bekannt. Diese setzt sich aus chinesisch-malaiischen Mischehen zusammen, die ihre ganz eigene Kultur entwickelte. Die Chinesen kamen damals, um auf den Palmölplantagen und den Zinnbergwerken ihr Geld zu verdienen und blieben.
Dieser Kultur wurde ein sehr interessantes Museum gewidmet (Baba-Nonya-Museum). Es zeigt ein Original-Peranankanhaus inklusive kompletter Einrichtung. Das Haus ist wunderschön und gibt einen guten Überblick über das Leben dieser Menschen in früheren Zeiten. Doch leider durfte man in dem Museum keine Fotos machen.
 
Der Busbahnhof von Melaka lag übrigens überaus ungünstig. So kam ich morgens dort an, sprichwörtlich irgendwo im Nirgendwo, da es außer dem Busbahnhof nichts gab. Keine Touristeninfo und keine Schilder. Gut, dass ich in so Fällen meinen Reiseführer dabei habe und durch diesen erfuhr, dass das Stadtzentrum noch gute 4 km entfernt ist. Da es leider auch keine öffentlichen Busse gab, musste ich mal wieder auf das Taxi umsteigen...

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