Es war also mitten in der Nacht, ich war in dem kleinen Ort
Mersing, es war stockdunkel, keine Geschäfte waren geöffnet und kein Mensch war
unterwegs. Selbst der Busbahnhof war nahezu ausgestorben; es waren lediglich
zwei Schalter für die Fährverbindung geöffnet. So war ich also
mutterseelenallein nicht nur irgendwo am anderen Ende der Welt, nein diesmal
war ich wirklich allein und das gefiel mir nicht. Doch wie immer kam ich auch
aus dieser Situation heil heraus. Ich besuchte einen offenen Schalter und
sprach mit der Dame über mein Problem, dass meine Fähre erst um 14 Uhr fuhr.
Daher erkundigte ich mich, ob es hier eine Shopping Mall in Mersing gab, in der
ich irgendwie 5 Stunden verbringen konnte. Die Frau verneinte (ok Mersing ist
wirklich klein!) und empfahl mir, die Fähre um 6 Uhr zu nehmen. Zunächst war ich mit dieser
Idee nicht ganz einverstanden, da das Hotel die Fähre für mich um 14 Uhr
gebucht hatte und ich mir nicht sicher war, ob man das Ticket einfach so
tauschen kann und zweitens würde ich dann im Hotel schon um 8 Uhr ankommen,
doch war der Check-In erst am Nachmittag. Doch die gute Frau überzeugte mich,
dass es wirklich dumm wäre, hier in diesem Kaff 7 Stunden auf die Fähre zu
warten. Nun gut, eigentlich hatte sie Recht. Nebenbei kaufte ich noch schnell
ein Busticket nach Singapur, welches ich 3 Tage später hier einlösen würde. (Dieses hat übrigens nur 3 € gekostet…). Um zur Anlegestelle der Fähre zu gelangen, wäre
es nur ein 10-15min Fußmarsch und die Frau riet mir von den überteuerten Taxis
ab. Ich schaute die Straße rechts und links ab; weit und breit keine
Menschenseele. Egal was das Taxi nun kostete, ich wollte es nicht riskieren, hier alleine den Hafen zu suchen…
Es war für malaiische Verhältnisse mal wieder echt teuer (Die Fahrt dauerte nur 2min und kostete 2€, die 3 Stunden nach Singapur gabs für
1 € mehr ;), aber sicher war sicher.
Angekommen an der Fährstation fühlte ich mich nun nicht mehr
alleine, da hier dutzende Touristen auf die Fähre warteten. Am Schalter konnte ich mein 14 Uhr Ticket
problemlos in ein 6 Uhr Ticket einlösen und da der Mann zu meinem Hotel gehörte
erklärte er mir gleich, dass ich auch sofort um 8 Uhr einchecken könne, da mein
Zimmer eh leer sein. Wie schön, wenn sich Probleme so unkompliziert lösen
lassen!
Die Fähre war sehr modern und nach zwei Stunden erreichten
wir auch schon Tioman. Die einzelnen Orte wurden nun nacheinander angesteuert.
Verkehr gibt es auf der Insel nicht, nicht einmal Straßen. Es gibt nur einen
einzigen Pfad von Ost nach West der 7km durch den Dschungel führt. Mein Hotel
lag im Kampung Salang, welches die letzte Station der Route war.
Das kristallklare Wasser, der schöne Strand, die Kokospalmen
und der Regenwald im Hintergrund machen
die Insel zu einem wunderschönen Ort. Hier gibt es noch keinen Massentourismus
mit hässlichen Betonbauten, die die herrliche Landschaft zerstören würden,
sondern lediglich hübsche, kleine Holzhütten direkt am Strand. Auch ich wohnte in einer solchen - mit einem wunderschönen Blick direkt aufs Meer.
Ich gebe zu, dass ich sehr
skeptisch war, vor allem was Insekten, Echsen und Co. anging. Doch desgleichen bekam ich eigentlich nicht zu Gesicht.
Einmal besuchten mich zwei Geckos in meinem Zimmer, die aber schneller wieder
verschwanden, als sie gekommen waren. Auch die sanitären Anlagen glichen nicht
einem Luxushotel, so gab es beispielsweise nur kaltes Wasser. Aber alles war
hier auf dieser Insel völlig ausreichend! Am ersten Tag holte ich erst einmal
den Schlaf der letzten Nacht nach. Den Rest der Zeit verbrachte ich mit
Schwimmen und Sonnenbaden. Das Wasser ist wirklich wunderschön klar und man
sieht sogar direkt am Uferrand viele, kleine bunte Fischchen, manchmal auch
richtig große. Das hat mich wirklich fasziniert.
Am dritten Tag nahm ich zusammen mit einer supernetten Malaiin und ihrem Freund, die ich im Hotel kennengelernt habe, an einer Schnorcheltour teil. Es war das erste Mal, dass ich Schnorcheln war und es war wirklich klasse! Tioman bietet wunderschöne Korallenriffe und unzählbare Fische in alle Formen und Farben. Egal ob draußen auf dem Meer oder direkt am Ufer, egal wo man schnorchelte, es war ein fantastisches Erlebnis. Ein anderes Mal sah ich sogar neben mir auf einigen Inselfelsen Affen mit ihrem Nachwuchs klettern. Ansonsten habe ich noch Iguanas und Fledermäuse in freier Wildbahn sehen können; also es war wirklich sehr spannend!
So verbrachte ich drei wirklich traumhafte Tage auf einer kleinen
Insel mitten im pazifischen Ozean. J
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