Die Anreise aus Tioman nach Singapur war ziemlich anstrengend oder um ehrlich zu sein: ein wahrer Horror … Die Fähre fuhr morgens um 7 Uhr ab und erreichte Mersing mit einer Verspätung von einer Stunde. Da ich mein Ticket nach Singapur bereits gekauft hatte, wartete ich nun noch eine weitere Stunde auf den Bus.
Auf dem Ticket stand: „Mersing-Singapur“. Daher bin ich davon ausgegangen, dass dieser auch direkt dort hält. Doch leider war dem nicht so. Nach ca. 3 Stunden stoppte der Bus und alle Passagiere wurden aufgefordert auszusteigen. Mir fiel aber sofort auf, dass der Ort, an dem wir hielten, nicht Singapur war, dafür war alles viel zu heruntergekommen. Also erkundigte ich mich bei dem Busfahrer, wo wir seien und erklärte ihm, dass ich doch nach Singapur wolle. Alle anderen Passagiere machten sich eifrig davon; ich fragte mich nur wohin. Sie hatten doch auch das Ticket nach Singapur gekauft, oder nicht?? Sehr seltsam. Jedenfalls klärte mich der Busfahrer auf, dass ich in Johor Bahru war, na gut, das dachte ich mir schon. Diese Stadt ist nämlich die letzte vor dem Grenzübergang. Schön und gut, aber ich wollte doch nach Singapur! Er verstand mich nicht wirklich und zog jemanden zur Hilfe. Ich solle einfach 5 min warten, der Bus nach Singapur komme gleich… Inzwischen wunderte ich mich immer noch, wo alle Leute hingelaufen sind. Hatten sie einen Plan?? Ich ja leider nicht. Der Gruppenzwang sagte mir, ich solle einfach in die Richtung gehen, in die auch alle anderen verschwunden sind, aber der Busfahrer war der Überzeugung ich solle hier bleiben, und die anderen würden sicherlich woanders hinfahren, nicht nach Singapur. Ich war reichlich verwirrt. Aber ich entschied mich zu warten und da kam auch schon ein Bus. Allerdings kein Reisebus, sondern ein öffentlicher. Na toll, das war ein Spaß, mein schweres Gepäck dort hineinzuhieven…
Nach 10-minütiger Fahrt stoppten wir wieder und ich musste
aussteigen. Und nein, es war immer noch nicht Singapur. Ich ärgerte mich und
fragte, wo ich hier sei und wo ich hin
müsse. „Der Grenzübergang, ganz einfach. Also Passkontrolle und ein neuer Bus“.
Soso, dann mal los! Die Passkontrolle befand sich im oberen Stockwerk dieses
kleinen Busbahnhofs und der Aufzug funktionierte nicht. Das war schon schlimm
genug, aber auch die Rolltreppen bewegten sich nicht. Alleine konnte ich den
Koffer unmöglich hochschleppen. Da stand ich nun mit meinem Gepäck und die
Leute gingen an mir vorbei.. Zum Glück erbarmten sich zwei Mitarbeiter und
halfen mir mit dem Koffer. Nach der erfolgreichen Ausreise musste ich also
wieder in einen Bus einsteigen - und wieder in einen öffentlichen.. Nun ging es
endlich nach Singapur. Doch nach 5-minütiger Fahrt ein erneuter Stopp und „Rauswurf.“
Diesmal musste ich am Grenzübergang einreisen. Mal wieder musste ich mit meinem
Gepäck kämpfen. Nach der Passkontrolle war ich an einem Punkt erreicht, an dem
ich einfach nicht mehr konnte, da ich keine Kraft mehr hatte. Egal was es kostete,
ich wollte ein Taxi in die Stadt nehmen und nicht wieder den Bus. So lief ich
also zum Taxistand und dann fiel mir auf, dass ich ja noch gar keine Singapore Dollar
hatte. Und weit und breit fand ich keine ATM. Ich war wirklich am Verzweifeln
und musste also doch den öffentlichen Bus nehmen. Mein Ticket „Mersing-Singapur“
wurde nämlich in allen Bussen anerkannt und so musste ich dort nichts mehr
zahlen. Aber warum hatte mich denn niemand aufgeklärt, dass ich dreimal
umsteigen musste?! Diesmal gelang ich hoffentlich zum Ziel und so war es dann
auch. Endlich angekommen! Und dann das nächste Problem. Man könnte meinen, aus
Fehlern lernt man – ich wohl eher nicht.. Ich hatte wie zuvor in Kuala Lumpur
auch die Adresse vom Hostel nicht dabei . Dann stand ich mal wieder an der
Bushaltestelle und wusste nicht weiter. Ich machte mich auf den Weg, zu
lokalisieren wo ich bin. Ein Taxi konnte ich nicht nehmen, ich hatte ja kein
Geld und es gab nirgends eine ATM. Und dann meine Rettung: Ich konnte einige
Straßen weiter die goldene Kuppel der Sultansmoschee entdecken. Diese stand am
Ende der Straße meines Hostels, wie ich noch in Deutschland auf Google
Streetview gesehen hatte. Yes, yes, yes!!! So lief ich in diese Richtung und
erreichte tatsächlich nach 10 min mein Hostel. Mal wieder pures Glück im
Unglück gehabt J
Im
Hostel wollte ich erstmal 10 Stunden schlafen, da ich so furchtbar erschöpft
war. Doch ich war auch hungrig und wollte die Gegend erkunden. So lief ich
einfach mal los und erreichte die Gegend „Bugis“. Dort gab es einen sehr
interessanten Nachtmarkt, in dem ich mal wieder hängen geblieben bin. Da gab es
einfach zu viele zu tolle Sachen!
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